Das Leben an Bord
Stellen Sie sich ein komfortables Hotel vor, mit beeindruckenden Ausblicken von jedem Fenster, einer hervorragenden Küche, und einer Vielzahl von Einrichtungen, wie einer gut ausgestatteten Bibliothek und einem grosszügigen Vortragsraum. Dann bewegen Sie dieses Hotel jeden Tag zu einem neuen, interessanten Ort, fügen ein Team erfahrener Experten aus der ganzen Welt hinzu, stellen sich aufregende Erlebnisse vor, wie die Begegnung mit Walen und Eisbären oder Pinguinen, oder Ausflüge mit Schlauchbooten - und Sie bekommen eine erste Idee Ihrer Expeditionsreise in die Polargebiete.
FAQ – Die häufigsten Fragen
Jeder Tag ist anders, aber ein typischer Tag Ihrer Expeditonskreuzfahrt beginnt mit einer freundlichen Durchsage Ihres Expeditionsleiters und dem Frühstück. Für Frühaufsteher gibt es bereits vorher Kaffee und Tee. Nach dem Frühstück erfolgt in der Regel der erste Landgang oder eine Rundfahrt mit dem Schlauchboot, Zodiac genannt, zum Beispiel entlang eines Gletschers, eines Vogelfelsens oder wenn Wale in der Nähe sind. Die Anlandungen sind unterschiedlich lang und richten sich nach dem Tierleben: Pinguinkolonien in der Antarktis, Walrossgruppen in der Arktis. Eisbären sieht man am besten vom Deck des sicheren Schiffes oder des Zodiacs aus! Je nach Fahrplan und Wetter bleiben Sie bei Landgängen zwischen einer und vier Stunden an Land. Oft werden an Land verschiedene Gruppen gebildet für anspruchsvollere und gemütlichere Wanderungen. Alle Aktivitäten in der Arktis und Antarktis sind abhängig von den Wetter- und Eisverhältnissen, die sich schnell ändern können. Zurück an Bord zum Mittagessen ändert das Expeditionsschiff häufig seine Position. Es lohnt sich an Deck zu sein, die Aussicht auf Berge, Gletscher und Eisberge zu geniessen und nach Tieren Ausschau zu halten! Am Nachmittag wird nach Möglichkeit ein zweiter Landgang oder eine weitere Zodiacfahrt in der neuen Umgebung unternommen. An Seetagen, oder wenn das Wetter keine Aktivität an Land zulässt, finden an Bord spannende Vorträge der Experten statt. Wie auch immer – beim Abendessen herrscht mit Sicherheit kein Mangel an Gesprächsstoff. Gemütlich trifft man sich ohne feste Tischordnung mit Reisenden aus aller Welt. Die Abende sind zum Ausruhen da. Aber nicht immer. Natürlich kann man sich ein gutes Buch nehmen, noch ein wenig mit den Mitreisenden in der Bar sitzen. Aber es gibt Alternativen: wie wäre es mit einem Besuch auf der Brücke oder einem Aufenthalt auf dem Aussendeck - je nach Reise zum Beispiel unter dem Kreuz des Südens, den tanzenden Nordlichtern oder der Mitternachtssonne.
Auf allen Reisen steht das Erleben der Natur im Mittelpunkt, in der Regel zu Fuss oder per Zodiac. Wer es etwas abenteuerlicher mag, kann eine Reise mit speziellen Adventure-Optionen buchen. Unter anderem werden auf gewissen Reisen Übernachtungen an Land (Biwakieren/Campieren) angeboten, oder Kajaken oder Bergsteigen. Wer diese Sportarten in den Polargebieten ausüben möchte, sollte idealerweise etwas entsprechende Erfahrung mitbringen. Auch Polartauchen wird auf einigen Abfahrten angeboten. Sie müssen aber schon ein sehr erfahrener Taucher sein, um unter diesen eisigen Bedingungen abzutauchen. Erfahrung im Trockentauchen ist zwingend erforderlich (mindestens 30 Trockentauchgänge). Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie eine Reise mit speziellen Sportaktivitäten (anders als spazieren/wandern) machen möchten.
Eine Garantie für spezielle Tiersichtungen gibt es nirgends in der Wildnis! Dass Sie in der Antarktis Pinguine sehen werden ist so gut wie sicher, jedoch können wir nicht vorhersagen, wie viele Arten sich blicken lassen. Dies kommt auch auf die Reiseroute an. Die Expeditionen werden immer von den lokalen Begebenheiten wie Wind und Eis bestimmt, sodass nicht immer Kolonien aller verschiedenen Arten besucht werden können.
Eisbären in der Arktis sind schwieriger zu finden. Bei den meisten Spitzbergen-Reisen gibt es Eisbärsichtungen, jedoch sind nicht alle gleich gut. Während im Packeis ein Eisbär bei einer Reise vielleicht neugierig näher kommt sieht man ihn bei der nächsten nur durchs Fernglas als keinen gelben Punkt im Eis. Ab dem 1. Januar 2025 schreibt die norwegische Regierung einen Mindestabstand von 300 Metern zu Eisbären in Spitzbergen vor, vom 1. März bis zum 30. Juni beträgt der Abstand sogar 500 Meter. Wenn ein Eisbär näher als der Mindestabstand gesichtet wird, muss man sich entfernen, um den gesetzlichen Abstand einzuhalten. Die Entfernungsbegrenzung gilt nicht ausserhalb der Hoheitsgewässer Spitzbergens (12 Seemeilen von der Küste). Sichtungen aus naher Distanz bleiben somit im Packeis weiterhin möglich, können aber in keiner Weise garantiert werden.
In Grönland werden Eisbären seltener gesehen als in Spitzbergen, jedoch gibt es in den letzten Jahren vermehrt immer bessere Sichtungen. Hier gibt es auch regionale Unterschiede - im besiedelten Westgrönland werden Sie mit kleinerer Wahrscheinlichkeit einem Bären begegnen als im wilden Ostgrönland. Eine gute Portion Glück braucht man dazu. Auch die kanadische Arktis bietet solide Chancen, aber keine Garantie, Eisbären zu beobachten.
Auf unseren Reisen in die Arktis und die Antarktis ist meistens der Flug ab/bis Startflughafen in Economy-Klasse, Hotelübernachtung(en) sowie die Schiffspassage in der gebuchten Kabinenkategorie inbegriffen. Ferner sind Vollpension an Bord inklusive Tee, Kaffee und Wasser inkludiert. Softgetränke (Cola, Mineral) und alkoholische Getränke sind meistens extra zu bezahlen. Dazu wird ein Bordkonto geführt und am Schluss abgerechnet. Zodiactouren und Landausflüge sind im Reisepreis enthalten. Teilweise sind bereits die etwas spezielleren Outdoor-Aktivitäten inklusive, wie Kajaken, Campieren, Tauchen oder sogar ein Helikopterflug. Bei einigen Reisen sind diese speziellen Touren zusätzlich kostenpflichtig und können separat dazu gebucht werden. Bitte konsultieren Sie zu den genauen inkludierten Touren und angebotenen Aktivitäten die Reiseausschreibungen und kontaktieren Sie uns, falls Sie eine bestimmte Outdoor-Aktivität unternehmen möchten.
Trinkgelder sind im Reisepreis nie inbegriffen. Wir empfehlen etwa 10-15 USD/EUR pro Person pro Tag zu budgetieren, natürlich obliegt die Höhe des Trinkgeldes dem eigenen Ermessen des Reisegastes. Bei einigen Reedereien wird möglicherweise ein höheres Trinkgeld erwartet. Die persönlichen Auslagen und auch das Trinkgeld kann mit Kreditkarte (VISA/Mastercard) oder in entsprechender Währung beglichen werden.
Alle Reiseteilnehmer benötigen zudem eine Reiseversicherung für den Fall der individuellen Evakuierung im Krankheitsfall.
Es ist möglich Anrufe über eine Satellitenverbindung zu tätigen, und in der Nähe von Siedlungen können Sie via Roaming auch Ihr Mobiltelefon verwenden. An Bord gibt es die Möglichkeit E-Mails zu senden und im Internet zu surfen (Ausnahme: Segelschiffe). Auf einigen Schiffen können Sie eine Bord-Emailadresse erstellen oder ein Datenpaket für vollen Internetzugang inkl. Messenger Apps und Social Media kaufen. Alle Kosten für Satellitentelefonie, Internet und E-Mail wird auf Ihr Bordkonto verrechnet. Auf einzelnen Schiffen gibt es kostenlosen aber meist limitierten Internetzugang. Das Internet ist vielerorts nicht sehr zuverlässig und auch nicht ausreichend, um grosse Daten in einer Cloud zu speichern. Wir finden: ein bisschen digital Detox tut allen gut.
Wenn Alleinreisende es bevorzugen, eine Kabine zur Alleinbelegung zu nutzen, muss ein Aufschlag gezahlt werden. Alternativ ist es auf sehr vielen von unseren Reisen möglich, die Kabine mit einer (oder mehreren) anderen allein reisenden Person(en) desselben Geschlechts zu teilen, sodass kein Einzelkabinenzuschlag gezahlt werden muss. Findet sich dann keine zweite Person haben Sie Glück gehabt und können die Kabine ohne Aufpreis alleine nutzen. Es kann jedoch nicht garantiert werden, dass Sie immer mit einer Person derselben Nationalität/Muttersprache/Reisegruppe eine Kabine teilen. Wenn Sie an Bord die Kabine teilen verrechnen wir Ihnen einen moderaten „Einzelzimmerzuschlag Landprogramm“. Dieser betrifft dann die Hotelübernachtungen vor resp. nach der Ausschiffung. Erfahrungsgemäss geniessen Alleinreisende dort dann gerne wieder etwas Privatsphäre.
An Bord der Schiffe herrscht eine legere Atmosphäre. Die Kleidung sollte daher bequem, zweckmässig dem Expeditionscharakter der Reise und dem Klima angepasst sein. In den Polargebieten ist Kleidung nach dem „Zwiebelschichtenprinzip“ sinnvoll; eine wind- und wetterfeste atmungsaktive Aussenschicht und wärmenden Innenkleidung (Funktionskleidung, z.B. Primaloft/Daune, Wolle oder Fleece), ggf. diese auch in mehreren Lagen, um ein Schwitzen zu vermeiden. Sobald Feuchtigkeit im Spiel ist – häufig auf Seereisen – ist Kunstfaser besser als Daune. Selbst wenn draussen die Temperaturen nicht unter dem Gefrierpunkt liegen, sorgen Wind und Spritzwasser für eine starke Abkühlung. Auf einigen Schiffen erhalten Sie einen Polar-Parka, aber oft muss alle Ausrüstung selbst mitgebracht werden.
Da die Bootsanlandungen praktisch immer nass sind, erhalten Sie auf den meisten Schiffen robuste Gummistiefel für die Dauer der Reise (Ausnahme: Segelschiffe). Um sich an Bord zu bewegen eignet sich ein Paar wasserdichte (z.B. GoreTex) Trekkingschuhe, mit denen Sie auch auf die Aussendecks gehen können.
Mütze, Handschuhe und Schal/Buff sollten mehrfach mitgeführt werden, falls etwas nass wird. Eine gute Sonnenbrille, wenn möglich mit polarisierten Gläsern, gehört unbedingt ins Gepäck. Und auch die Badehose sollte nicht zuhause bleiben, falls Sie den berühmten „Polar Plunge“ machen möchten. Verzichten können Sie auf den meisten Schiffen auf formelle, elegante Kleidung. Die Schiffe haben eine Wäscherei an Bord (kostenpflichtiger Service), sodass Sie nicht Kleidung für die einzelnen Tage einpacken müssen. Vor der Abreise erhalten Sie von uns weiterführende Informationen und eine Packliste mit den wichtigsten Utensilien für Ihre Reise.
Dies ist vor allem abhängig von den Gepäckvorschriften der Fluggesellschaften, denn diese werden immer die maximale Freigepäckmenge bestimmen. Auf Inlandsflügen ist das Freigepäck oft geringer als auf den Langstreckenflügen. Das Schiff hat eine Wäscherei an Bord (kostenpflichtiger Service), sodass Sie nicht Kleidung für alle Tage einpacken müssen. Falls Sie sich für eine Segelschiffreise entscheiden, sollten Sie auf das Mitführen eines Hartschalenkoffers verzichten. Auf den Segelschiffen ist meist nicht genügend Platz vorhanden um diese zu verstauen. Weiche Gepäckstücke wie Reisetaschen oder Rucksäcke sind zu bevorzugen.
Die genaue Ausstattung variiert von Schiff zu Schiff. Alle unsere Expeditionsschiffe sind zweckmässig und komfortabel eingerichtet. Viele Schiffe wurden ursprünglich als Forschungsschiffe gebaut und erst später für touristische Zwecke umgerüstet, daher kann man sie nicht mit klassischen Kreuzfahrtschiffen vergleichen. Dennoch bieten sie alle notwendigen Annehmlichkeiten, die den Aufenthalt an Bord zu einem bleibenden Erlebnis werden lassen. In Ihrer Kabine finden Sie immer Bett- und Frotteewäsche, Duschgel/Shampoo sowie einen Föhn. Dies können Sie also getrost zu Hause lassen. Eine Bibliothek mit Büchern passend zur Reisedestination befindet sich oft an Bord, sowie eine Panoramalounge oder ein schönes Aussendeck, von wo man einen guten Blick auf das spektakuläre Geschehen rund um das Schiff geniessen kann. Natürlich auch ein Vortragsraum, wo fundierte Vorträge des Expeditionsteams immer wenn sich die Gelegenheit bietet den geistigen Hunger stillen. Mehr braucht es auf Expeditionsschiffen nicht – die Erlebnisse und die Natur unterwegs sind der eigentliche Höhepunkt der Reise. Wer es trotzdem etwas luxuriöser mag, kann eines der moderneren Schiffe wählen – es gibt auch Schiffe mit Pool und Sauna.
Das Alter unserer Mitreisenden schwankt zwischen 20 und 80 Jahren, der Grossteil der Gruppe wird zwischen 45 und 65 Jahre alt sein.
Die Verpflegung auf den Schiffen ist international und die Reisepreise beinhalten Vollpension auf dem Schiff. Kaffee und Tee sowie kleine Snacks sind i.d.R. rund um die Uhr kostenlos zu erhalten, ebenso unlimitiertes stilles Trinkwasser. Eine vegetarische Option wird meistens sowieso angeboten – spezielle Diätwünsche sollten jedoch unbedingt rechtzeitig vor Reiseantritt bekannt gegeben werden, damit diese berücksichtigt werden können.
